Diabetes mellitus und Magnesiummangel: Ein unterschätzter Zusammenhang

Immer mehr Menschen leiden an Diabetes – doch was viele nicht wissen: Auch ein stiller Magnesiummangel kann die Erkrankung begünstigen. Warum das so ist, erfährst du hier.

Was ist Diabetes mellitus?

Diabetes mellitus, oft einfach als “Zuckerkrankheit” bezeichnet, gehört zu den ältesten bekannten Stoffwechselerkrankungen. Bereits vor über 3000 Jahren beschrieben ägyptische Schriften die Erkrankung, bei der Zucker über den Urin ausgeschieden wird – daher auch der antike Name „süßer Urin“.

Erst im 20. Jahrhundert gelang die Unterscheidung der beiden Hauptformen:

  • Typ-1-Diabetes (meist bei Kindern & Jugendlichen)

  • Typ-2-Diabetes (meist bei Erwachsenen)

Heute ist Diabetes eine weltweite Volkskrankheit. Rund 285 Millionen Menschen sind betroffen, in Deutschland etwa 6 Millionen – Tendenz steigend. Der Großteil (ca. 95 %) leidet an Typ-2-Diabetes.

Warum Magnesium dabei eine wichtige Rolle spielt

Magnesium ist ein lebenswichtiges Mineral, das an über 300 Enzymreaktionen im Körper beteiligt ist. Es reguliert u. a. den Blutzuckerspiegel, beeinflusst die Wirkung von Insulin und unterstützt den Kohlenhydratstoffwechsel.

Studien zeigen, dass Menschen mit Typ-2-Diabetes oft deutlich niedrigere Magnesiumwerte im Blut aufweisen. Der Grund: Magnesium wird bei ihnen verstärkt über die Nieren ausgeschieden. Gleichzeitig beeinflusst ein Mangel die Insulinempfindlichkeit negativ – ein Teufelskreis entsteht.

Wie kommt es zu Magnesiummangel?

Viele denken, sie seien ausreichend versorgt – doch oft stimmt das nicht.
Die Ursachen:

  • Magnesiumarme Böden und Kunstdünger → weniger Magnesium in Obst & Gemüse

  • Industriell verarbeitete Lebensmittel → bis zu 97 % Magnesiumverlust!

  • Fastfood, Weißmehlprodukte, Softdrinks – wenig Nährwert, viel Zucker

  • Verstärkte Ausscheidung durch Medikamente, Alkohol, Kaffee, Zucker

Vor allem ältere Menschen sind betroffen. Aber auch junge Menschen nehmen durch moderne Ernährung oft deutlich weniger Magnesium auf als empfohlen:

  • Frauen: ca. 320 mg/Tag

  • Männer: ca. 420 mg/Tag (Quelle: NIH)

Was passiert bei Magnesiummangel?

Ein zu niedriger Magnesiumspiegel kann:

  • die Insulinwirkung beeinträchtigen

  • die Zuckeraufnahme in die Zellen verringern

  • die Insulinresistenz verschärfen

  • das Diabetes-Risiko erhöhen

Die gute Nachricht: Studien belegen, dass eine ausreichende Magnesiumzufuhr das Risiko für Typ-2-Diabetes deutlich senken kann – und auch bestehende Insulinresistenz positiv beeinflusst.

Fazit: Klein, aber oho – Magnesium kann den Unterschied machen!

Wenn du deinen Blutzuckerspiegel unterstützen willst, lohnt es sich, auf deine Magnesiumzufuhr zu achten. Ob über magnesiumreiche Lebensmittel (z. B. Vollkorn, Nüsse, grünes Gemüse) oder in Absprache mit dem Arzt als ergänzendes Präparat – dein Körper wird es dir danken.

Quellen:
Diabetes heute, www.diabetes-heute.de
Ods.od.nih.gov/factsheets/Magnesium-HealthProfessionals
Dharam P. Chaudhary, Rajeshwar Sharma, Devi D. Bansal, Implication of Magnesium Deficiency in Type 2 Diabetes: A Review, Biological trace elements research 134(2): 119-29, 08/2009

Dr. rer. nat Brigitte
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